Komfort mit Schattenseiten
Keyless-Entry-Systeme, oft als Keyless Go bezeichnet, bieten Autofahrern großen Komfort: Das Auto entriegelt und startet, ohne dass der Schlüssel ins Schloss gesteckt oder ein Knopf gedrückt werden muss. Doch genau dieser Komfort birgt erhebliche Sicherheitsrisiken.
Immer mehr Fahrzeugdiebstähle stehen im Zusammenhang mit sogenannten Keyless Entry Hacks. Laut ADAC sind rund 90% der getesteten Fahrzeuge mit Keyless-Technik anfällig für Funkverlängerungsangriffe. Besonders betroffen sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande.
Damit auch Sie Ihre Fahrzeugsicherheit erhöhen, finden Sie in diesem Artikel alle wichtigen Informationen zu (passiven) Keyless-Entry-Systemen und Tipps zum Schutz vor Keyless-Entry-Hacks.
Unterschiede zu Keyless Go und Keyless Entry
Keyless-Entry-Systeme (deutsch: schlüsselloser Zugang) sind elektronische Komfortschließanlagen für Fahrzeuge. Sie ermöglichen das Öffnen der Türen und Starten des Motors, ohne dass der Fahrzeugbesitzer aktiv den Autoschlüssel benutzen muss. Dies funktioniert durch einen kleinen Transponder im Schlüssel, welcher kontinuierlich codierte Funksignale aussendet.
Sobald sich der Schlüssel in der Nähe des Autos befindet, erkennt ein Empfänger im Fahrzeug das Signal und entriegelt automatisch die Tür. Beim Keyless Go hingegen kann auch der Motor per Knopfdruck gestartet werden, ohne dass der Schlüssel eingesteckt werden muss.
Unterschied Keyless Go und Keyless Entry:
Keyless Entry: Zugang zum Fahrzeug ohne aktives Entriegeln mit dem Schlüssel.
Keyless Go: Starten des Motors ohne Schlüssel im Zündschloss.
Beide Systeme gelten als komfortabel, sind jedoch anfällig für technische Manipulationen.
Warum sind Keyless-Systeme attraktiv für Diebe?
Obwohl Keyless-Systeme technisch raffiniert sind, weisen sie erhebliche Sicherheitslücken auf. Hauptproblem ist die ununterbrochene Funkkommunikation zwischen Schlüssel und Auto. Denn dieses Signal kann von Kriminellen relativ leicht abgefangen und manipuliert werden.
Im Folgenden erklären wir die häufigsten Angriffsmethoden und warum "Keyless-Autos" bei Dieben so beliebt sind:
Besonders gefährlich: Das Auto fährt nach dem Start auch ohne Schlüssel weiter, bis der Tank leer ist – ein bewusstes Design für Notfälle. Diebe können dadurch ungestört nachtanken und das Auto weit überführen.
Zusammenfassung:
Keyless-Systeme bieten eine zwar enorme Bequemlichkeit für Nutzer, aber auch Angriffsfläche für Diebe. Die Funktechnik lässt sich mit vergleichsweise einfachen Geräten austricksen, und das gestohlene Auto verschwindet leise und ohne sichtbare Gewaltanwendung.
Für organisierte Banden, die häufig international agieren, sind diese Fahrzeuge lukrative Ziele – zumal sie oft hochwertige Modelle oder neue E-Autos/Hybridfahrzeuge betreffen, die international stark nachgefragt sind.
Statistiken
Die Verwundbarkeit von Keyless-Entry-Systemen spiegelt sich auch in den Diebstahlstatistiken der letzten Jahre wider. Europaweit ist ein Anstieg von Kfz-Diebstählen zu verzeichnen, wobei besonders Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande deutliche Entwicklungen zeigen:
Nach jahrelangem Rückgang steigen die Autodiebstähle wieder. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 15.924 PKW als dauerhaft gestohlen gemeldet – ein Anstieg um 9 % gegenüber 2022. So weist das BKA explizit darauf hin, dass besonders ausländische Fahrzeughersteller mit Keyless-System (Toyota, Hyundai, Kia etc.) betroffen sind.
Mit über 140.000 entwendeten Fahrzeugen (Anstieg von 11% zum Vorjahr, 19% zu 2021) stieg die Zahl der Fälle 2023 ebenfalls deutlich an. Dadurch wird statistisch gesehen, etwa alle 4 Minuten ein Fahrzeug gestohlen.
Besonders auffällig: Laut dem Observatoire des vols 2024 passieren 70–88 % dieser Diebstähle ohne sichtbare Gewalteinwirkung (also via Signaltricks statt eingeschlagener Scheiben)
In UK (insbesondere England und Wales) war in den letzten Jahren ein deutlicher Anstieg zu beobachten, bevor die Zahlen zuletzt auf hohem Niveau stagnieren. Laut offiziellen ONS-Daten wurden im Jahr 2022 rund 130.389 Fahrzeuge als gestohlen gemeldet – das sind ~25 % mehr als 2021 (104.435 Fälle).
Schätzungen von Admiral (größter Kfz-Versicherer UK) zufolge waren 60–70 % aller gestohlenen Autos im letzten Jahr Keyless-Modelle – ein enorm hoher Anteil. Besonders die Marken Lexus, Toyota, Hyundai und Kia verzeichneten laut Versicherungsdaten extreme Zuwächse bei Diebstählen (z.B. +513 % bei Lexus zwischen 2021 und 2023).
In den Niederlanden waren Autodiebstähle lange rückläufig, doch 2022 kehrte sich der Trend um. Es wurden 5.973 PKW-Diebstähle registriert – etwa 11 % mehr als im Vorjahr. Verantwortlich gemacht wird u.a. die zunehmende Ausnutzung von Keyless-Schwachstellen, gerade bei beliebten Modellen. Interessant ist auch, dass in NL vor allem 3–5 Jahre alte Autos gestohlen werden; Diebstähle bei Neuwagen (0–3 Jahre) gingen leicht zurück.
Experten führen das darauf zurück, dass Neufahrzeuge zunehmend bessere Schutzmechanismen (UWB, Alarmanlagen, Abschaltsensoren) verbaut haben oder Versicherer für neue Autos hohe Sicherheitsauflagen machen. Ältere Modelle mit frühen Keyless-Systemen gelten dagegen als leichter zu knacken, insbesondere wenn keine zusätzliche Alarmanlage nachgerüstet wurde.
Wie kann ich die Sicherheit meines Fahrzeugs erhöhen?
Angesichts dieser Risiken stellt sich für Fahrzeughalter die Frage: Was kann man tun, um Keyless-Diebstahl zu verhindern oder zumindest zu erschweren? Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die die Sicherheit deutlich verbessern können. Hier die wichtigsten Tipps und Schutzmaßnahmen:
Wichtig: Lassen Sie solche Systeme von Fachwerkstätten einbauen und verwenden Sie hochwertige, zertifizierte Produkte – Billiglösungen können umgangen werden.
Hardware mit Recoveryservice
Neben herkömmlichen Schutzmaßnahmen bietet Moving Intelligence moderne, tief integrierte Sicherheitslösungen gegen Diebstahl von Fahrzeugen mit Keyless Entry System. Diese setzen auf eine Kombination aus manipulationssicherer Hardware, intelligenter Softwareintegration sowie einem aktiven Wiederbeschaffungsdienst.
Wir stellen Ihnen unsere Lösungen vor:
Unsichtbar & Manipulationssicher
Die unsichtbar verbauten GPS-Tracker von Moving Intelligence ermöglichen eine präzise Ortung des Fahrzeugs in Echtzeit – auch nach einem Diebstahl. Dank manipulationssicherer Bauweise und integrierter Bewegungs- sowie Sabotagesensoren erkennen die Geräte verdächtige Aktivitäten wie das unbefugte Abschleppen oder Bewegen des Fahrzeugs.
Der Peilsender übermittelt dann den Standort an die Zentrale, was eine schnelle Alarmierung und Koordination mit der Polizei erlaubt. Diese Lösung ist besonders wirksam, da sie vom firmeneigenen Recovery-Service unterstützt wird.
Mechanisch Gesichert
Ein zweiter starker Schutzmechanismus ist die elektronische Wegfahrsperre „Mi50 Block“, die physisch und digital verhindert, dass das Fahrzeug gestartet werden kann – selbst wenn Diebe das Keyless-System überwinden.
Die Sperre wird individuell aktiviert oder deaktiviert und bietet damit eine zusätzliche Barriere auf Systemebene. Diese Technologie ist ideal für Nutzer, die ein aktives Sicherheitssystem wünschen, das sich in bestehende Fahrzeuge problemlos nachrüsten lässt.
Schnell & Zuverlässig
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Ernstfall kommen, bietet Moving Intelligence einen professionellen Recovery-Service. Dabei arbeitet ein speziell geschultes Team mit internationalen Ermittlungsbehörden zusammen, um gestohlene Fahrzeuge aufzuspüren und sicher zurückzubringen.
Mittels eines GPS-Trackers erfolgt die Alarmierung automatisch über das System – die Ortung beginnt sofort. Die Erfolgsquote solcher Rückführungen liegt bei über 90 %.
Keyless-Entry-Systeme stehen sinnbildlich für den Zwiespalt zwischen Komfort und Sicherheit in modernen Autos. Einerseits erhöhen sie die Bequemlichkeit im Alltag erheblich, andererseits haben sie eine neue Art von Autodiebstahl begünstigt, bei der Kriminelle mit High-Tech-Methoden vorgehen statt mit dem Schraubenzieher. Die Statistik zeigt, dass gerade schlüssellose Premium-Fahrzeuge stark ins Visier geraten sind.
Hersteller sind gefordert, ihre Systeme nachzurüsten und neue Technologien wie UWB flächendeckend einzuführen, damit Keyless-Systeme künftig ebenso sicher sind wie herkömmliche Schließsysteme. Bis dahin liegt es auch an den Autobesitzern, mit den richtigen Maßnahmen das Diebstahlrisiko zu senken.
Abschließend lässt sich sagen: 100% Schutz gibt es nicht, aber jeder zusätzliche Schritt kann einen Dieb im entscheidenden Moment aufhalten oder abschrecken. In diesem Sinne kombinieren die besten Lösungen mehrere Ebenen – von cleveren Schlüsseln über Alarmtechnik bis zu mechanischen Sperren und Ortung.
Disclaimer: Die aufgeführten Tipps, Zeiten oder Statistiken sind nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellt. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit und Ausschließlichkeit der Inhalte gestellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine juristische Beratung oder Informationen von Ämtern. Sie sind unverbindlich. Es wird keine Gewähr dafür übernommen, dass im Streitfall die hier aufgeführten Informationen als Beweis genutzt werden können.
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