Einleitung
Falscher Reifendruck gehört zu den häufigsten – und gleichzeitig am meisten unterschätzten – Ursachen für erhöhte Betriebsausgaben und ungeplante Fahrzeugausfälle. Besonders bei LKWs und Transportfahrzeugen hat der Reifendruck direkten Einfluss auf die Verkehrssicherheit, die Betriebskosten und die Umweltbilanz Ihres Unternehmens.
So kann eine wesentliche Unterschreitung des empfohlenen Reifendrucks dazu führen, dass sich der Reifen übermäßig erhitzt, schneller abnutzt und im schlimmsten Fall platzt. Dies bedeutet nicht nur eine akute Gefahr für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch erhebliche Kosten durch Fahrzeugausfälle und ungeplante Reparaturen.
In der täglichen Praxis sind es daher oft die kleinen Druckabweichungen von nur 0,2 bis 0,5 bar, die sich über die Zeit summieren und zu einem schleichenden Problem entwickeln. Viele Flottenmanager verlassen sich nach wie vor auf Sichtkontrollen oder sporadische manuelle Messungen, was jedoch angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten nicht mehr zeitgemäß ist und ein erhebliches Risiko darstellt.
Damit Sie unnötige Ausfallzeiten, hohe Folgekosten und weitere Probleme in Ihrer Flotte vermeiden können, finden Sie in diesem Blog alle Informationen rund um Reifenkontrollsysteme und Reifenmanagement für Ihren Fuhrpark.
Die Kosten des falschen Reifendrucks
Bei einem falschen Reifendruck macht sich ein erhöhter Reifenverschleiß als erstes bemerkbar und kann die größten Probleme mit sich bringen. Als "Reifenverschleiß" wird der fortschreitende Abbau des Reifenmaterials, insbesondere an der Lauffläche bezeichnet. Dieser wird durch Reibung, Belastungen, Temperatureinwirkungen und den Straßenverhältnissen verursacht.
Bei jeder Umdrehung des Reifens wirken Kräfte auf das Gummi, die zu Abrieb führen. Bei Nutzfahrzeugen wie LKWs, Transportern oder Bussen tritt dieser Effekt verstärkt auf, da sie meist schwer beladen sind, viele Kilometer zurücklegen und häufig unter anspruchsvollen Bedingungen fahren.
Unterschieden wird zwischen normalem, gleichmäßigem Verschleiß und ungleichmäßigem oder vorzeitigem Verschleiß. Letzterer ist meist ein Anzeichen für technische Probleme oder falsche Einstellungen. Wie etwa einen zu niedrigen oder zu hohen Reifendruck, einer fehlerhaften Achsgeometrie oder falscher Beladung.
Ein starker oder ungleichmäßiger Verschleiß kann dadurch schwerwiegende Folgen haben:
Übersicht
Falscher Reifendruck gehört zu den häufigsten Ursachen für Reifenverschleiß, erhöhten Kraftstoffverbrauch und Pannen – besonders im Lkw-Reifen-Druck-Bereich. Schon 0,5 bar zu wenig kann den Spritverbrauch um bis zu 5 % steigern und die Reifenlebensdauer um bis zu 45 % verkürzen. Die Folge: höhere Kosten, längere Bremswege, instabiles Fahrverhalten und im Extremfall Reifenplatzer.
Bei Nutzfahrzeugen wirkt sich ein zu niedriger Reifendruck besonders stark aus: stärkere Beanspruchung, Überhitzung der Reifenflanken und ungleichmäßiger Abrieb. Auch ein zu hoher Druck ist problematisch – er verringert die Aufstandsfläche, verschlechtert die Bodenhaftung und erhöht das Risiko von Schäden durch Schlaglöcher.
So wirkt sich ein falscher Reifendruck auf mehrere Kostenfaktoren im Fuhrpark aus:
Vorsicht ist besser als Nachsicht!
Fachleute empfehlen, den Reifendruck mindestens alle zwei Wochen oder vor langen Fahrten zu kontrollieren. Hintergrund: Luft entweicht langsam aus dem Reifen, und Temperaturschwankungen beeinflussen den Druck – pro 10 °C Temperaturänderung ändert sich der Druck um ca. 0,1 bar.
Wann ist höherer Reifendruck nötig?
Wann ist niedriger Reifendruck sinnvoll?
Reifendruck überwachen und Verschleiß minimieren
Das Tire Pressure Monitoring System (TPMS), auch Reifendruckkontrollsystem genannt, ist ein elektronisches System zur Überwachung des Luftdrucks in Fahrzeugreifen. Es unterscheidet sich grundsätzlich in zwei Varianten:
Indirekte TPMS: Misst keine physikalischen Druckwerte, sondern leitet diese aus Raddrehzahlen und ABS-Daten ab. Diese Systeme sind kostengünstig, aber ungenau und anfällig für Fehlalarme. Zudem erkennen sie schleichenden Druckverlust oft zu spät.
Direkte TPMS: Verwendet spezielle Reifendrucksensoren, die im Reifen verbaut sind und den exakten Druck sowie die Temperatur messen. Diese Daten werden per Funk an das Steuergerät übertragen. RDKS-Sensoren gehören heute zur Grundausstattung moderner Flotten.
Moderne RDKS-Sensoren übertragen den Reifendruck kontinuierlich und ermöglichen eine Echtzeitüberwachung aller Fahrzeuge in der Flotte. Die regelmäßige Prüfung des Reifendrucks wird damit automatisiert und deutlich zuverlässiger. Darum sind Reifen mit Drucksensor und direktem Reifendruck-Kontrollsystem heute bei Pkws Pflicht, als auch für leichte Nutzfahrzeuge. Bei Lkw sind sie zwar nicht vorgeschrieben, bieten aber enorme Vorteile: weniger Ausfälle, optimierte Wartung, geringerer Verschleiß.
Für Flottenmanager bedeutet das: Wichtige Informationen bleiben isoliert oder gehen ganz verloren. Eine integrierte, vorausschauende Lösung ist gefragt, die Reifendruck als Teil einer umfassenden Flottendatenanalyse betrachtet.
Tipps & Tricks
Der Reifenverschleiß ist einer der größten Kostenfaktoren im Flottenmanagement. Doch wie können Sie den Reifenverschleiß gering halten? Hier finden Sie einige Ansatzpunkte:
Kontinuierliche Drucküberwachung: Die regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks ist die effektivste Maßnahme zur Minimierung von Reifenverschleiß. Idealerweise sollte der Reifendruck alle zwei Wochen oder vor längeren Fahrten überprüft werden.
Regelmäßige Achsvermessung: Eine falsche Spureinstellung kann zu einseitigem Reifenverschleiß führen. Besonders nach Unfällen oder beim Überfahren größerer Hindernisse sollte die Achsgeometrie überprüft werden.
Reifenrotation durchführen: Um einen gleichmäßigen Verschleiß aller Reifen zu gewährleisten, sollten diese regelmäßig rotiert werden. Je nach Fahrzeugtyp und Antriebsart gibt es unterschiedliche Rotationsmuster, die der Hersteller empfiehlt.
Beladung optimieren: Überladung und ungleichmäßige Lastverteilung führen zu übermäßigem Reifenverschleiß. Achten Sie darauf, dass die Fahrzeuge nicht überladen werden und die Last gleichmäßig verteilt ist.
Falschen Reifendruck vermeiden: Wie bereits ausführlich beschrieben, ist der korrekte Reifendruck entscheidend für die Lebensdauer der Reifen. Zu niedriger Druck führt zu erhöhter Walkarbeit und Wärmeentwicklung, zu hoher Druck zu übermäßigem Verschleiß in der Reifenmitte.
Saisonale Anpassungen vornehmen: Passen Sie den Reifendruck an jahreszeitliche Temperaturschwankungen niedrigen Temperaturen sinkt der Druck, bei warmen steigt er. Eine Faustregel besagt, dass der Druck pro 10°C Temperaturunterschied um etwa 0,1 bar schwankt.
Wartung und Inspektion systematisieren: Implementieren Sie ein systematisches Wartungsprogramm, das regelmäßige Inspektionen der Reifen einschließt. Dabei sollten Profiltiefe, Verschleißbild und Reifenalter dokumentiert werden.
Trotz all dieser manuellen Maßnahmen bleibt die größte Herausforderung die kontinuierliche Überwachung einer großen Fahrzeugflotte. Hier setzen moderne Flottenmanagement-Lösungen wie CarFleet von Echoes an, die durch intelligente Vernetzung und Datenanalyse eine automatisierte, vorausschauende Überwachung ermöglichen.
Proaktiv statt Reaktiv!
Mit CarFleet von Echoes wird Reifendruckkontrolle Teil eines umfassenden Flottenmanagements. Die Software analysiert kontinuierlich alle wichtigen Fahrzeugparameter, darunter auch die Reifendruckwerte. Dabei erfolgt die Überwachung nicht isoliert, sondern im Kontext weiterer Daten wie:
So erkennt CarFleet z.B. schleichende Luftverluste, bevor sie kritisch werden. Kombinierte Warnmeldungen informieren rechtzeitig über Risikofaktoren. Der Flottenmanager kann sofort reagieren, z.B. durch gezielte Wartung oder Umlenkung des betroffenen Fahrzeugs.
Die Besonderheit von CarFleet liegt in der markenunabhängigen Integration aller Fahrzeugdaten in einer einzigen Plattform. Durch die direkte Anbindung an die OEM-Systeme der Fahrzeuge erfolgt die Datenerhebung in Echtzeit – ohne zusätzliche Hardware oder manuelle Eingriffe. Dies unterscheidet die Lösung deutlich von herkömmlichen Systemen, die oft auf zusätzliche Sensoren oder regelmäßige manuelle Eingaben angewiesen sind.
All-in-One-Lösung
DIe Vorteile und Anwendungsfälle für Flottenbetreiber ist vielfältig:
Fazit
Reifendruck ist längst kein Nebenthema mehr. Er beeinflusst Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Umweltbilanz Ihrer gesamten Flotte. Mit der richtigen Technologie wird daraus ein echter Effizienzhebel, der Ihnen wertvolle Einsparungen und Sicherheitsgewinne bringt.
Moderne Reifendruck Kontrollsysteme und RDKS-Sensoren in Verbindung mit einer intelligenten Software wie CarFleet bieten Ihnen entscheidende Vorteile:
Echoes nutzt vernetzte Fahrzeugdaten direkt von den Automobilherstellern, unabhängig von Marke und Modell. Diese Daten werden in ein universelles Format umgewandelt, sodass Sie den verborgenen Wert Ihrer Flottendaten binnen Minuten nutzen können – die perfekte Basis für ein modernes TPMS Tire Pressure Monitor System.
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, wann Sie den Reifendruck überprüfen sollten, beantwortet ein modernes System automatisch – kontinuierlich und in Echtzeit. Regelmäßige Wartungsintervalle werden durch bedarfsgerechte, datengestützte Eingriffe (Predictive Maintenance) ersetzt. So können Sie den Reifenverschleiß in Ihrer Flotte nachhaltig minimieren und gleichzeitig die Betriebssicherheit maximieren.
Disclaimer: Die aufgeführten Tipps, Zeiten oder Bußgelder sind nach bestem Wissen und Gewissen sorgfältig zusammengestellt. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit und Ausschließlichkeit der Inhalte gestellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine juristische Beratung oder Informationen von Ämtern. Sie sind unverbindlich. Es wird keine Gewähr dafür übernommen, dass im Streitfall die hier aufgeführten Informationen als Beweis genutzt werden können.
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